Zu oft heißt es, dass eine standesamtliche Hochzeit nicht romantisch sein kann und nur Papierkram bedeutet. Zu Unrecht! Doğacan und Boran haben Ende Juni 2016 im Standesamt Mandlstraße in München geheiratet und wurden dabei von Chris Eberhardt begleitet. Die Fotos sind zärtlich, voller Emotionen und zeitgleich modern. Und zeigen wieder: Das einzige, was an diesem großen Tag wirklich zählt, ist die Liebe!
Die wunderschöne Doğacan sieht mit ihrem (selbstgemachten!) MakeUp und dem klassischen, lange Schleier traumhaft aus – und sehr nur, wie die zwei sich Anstrahlen!
Ihr zwei, wie habt ihr euch kennengelernt?
Auf Twitter! Wenn wir uns nicht irren, hatten wir damals vor einigen Tagen angefangen, uns gegenseitig zu folgen. Das war Anfang Mai in 2012. Eigentlich war es der Folgetag nach Hidrellez, welcher in unserer Kultur jedes Jahr mit Wünschen gefeiert wird.
Doğacan: “Meinen Geliebten zu treffen war einer von meinen Wünschen. Boran schrieb genau an diesem Tag mal über Spargel auf Twitter. Er beschwerte sich, weil er ein halbes Kilogramm selber gegessen hatte. Und ich schrieb einfach ‘Guten Appetit! Das hast du gut gemacht’ zurück.”
Dann haben wir irgendwie angefangen, gegenseitig E-Mails zu schreiben, skypen und sogar auch telefonieren. Da wir in unterschiedlichen Ländern lebten, konnten wir uns erst nach 1,5 Monaten in Barcelona treffen.
Doğacan: “Boran hatte schon viel früher mit einer Freundin, die auch Architektin ist, eine Exkursion in Spanien geplant. Und ich hatte deswegen gleich eine Reise mit meiner Mama geplant, um ihn zu treffen.”
Dann ist es passiert und wir haben uns verliebt!
Doğacan: “Nach der Barcelona-Reise habe ich mich einfach so rasch entschieden, nach München zu Boran umzuziehen. Das war echt mutig. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es jetzt machen könnte. Aber trotzdem ist es fast ein Jahr gedauert, mein Leben in Istanbul zu beenden und nach München zu wechseln.”
Seitdem leben wir zusammen.
Warum habt ihr euch für dieses Standesamt entschieden? Und gab es etwas, das euch bei der Planung besonders wichtig war?
Unsere Trauung hat im Juni stattgefunden. Wir haben uns echt viel überlegt, ob wir es hier oder doch in Istanbul machen möchten. Da unsere Familien weder konservativ noch traditionell sind (Gott sei dank!) und da wir beiden die typischen, kitschigen, türkischen Zeremonien überhaupt nicht mögen, haben wir uns entschieden, in dem wunderschönen kleinen Gebäude in der Mandlstraße am Englischen Garten zu heiraten und im Anschluss mit den Familien und Freunden zu feiern. Wir waren insgesamt 40 Personen und trotzdem hat die Zeit wirklich so knapp ausgereicht, mit jedem Gast wirklich persönlich Zeit zu verbringen. Daher verstehen wir wirklich nicht, wie die Menschen diese Zeremonien, bestehend aus 300-500 Menschen, genießen können!
… es gab also keine typisch türkischen Traditionen, die ihr in die Trauung einfließen lassen wolltet?
Nein, tatsächlich sind wir beide in sehr westlichen Familien aufgewachsen und daher hatten wir in diesem Sinne gar kein Interesse an den türkischen Traditionen.
Wie war eure standesamtliche Trauung?
Tatsächlich hat Herr Benedikt, der liebe Standesbeamte, die beste und wunderschönste Rede gehalten, die wir uns vorstellen konnte. Er hat uns auch eine Anekdote über Heirat aus dem bekannten Buch, Prophet von Khalil Gibran, vorgelesen.
Boran: „Dieser Teil war uns beiden besonders heilig! Stellt euch vor: Vor unserer standesamtlichen Trauung schrieb mir Doğacan einen Brief, den ich erst an unserem ersten Hochzeitstag aufgemacht und gelesen habe. Und in diesem Brief standen dieselben Ausschnitte von Khalil Gibran! Niemand wusste davon etwas – Es war wirklich eine Überraschung!“
I N F O S Z U P R O D U K T E N & D I E N S T L E I S T E R N
Fotos: Chris Eberhardt
Ringe: Niessing
Kleid: Anthropologie
Anzug: Beymen Club
Schuhe und Gürtel: Royal Rupubliq
Fliege: April Look
Make-up: Die Braut hat es selbst geschafft 🙂
Blumen: Herr Wismayer für Blumen
Einladungskarten: Paprika Paper Goods